Zur Methode
Dieses Konzept wird derzeit in diversen klinischen Studien erprobt. Ziel ist es, einen individuell auf Astrids Tumor zugeschnittenen Impfstoff zu entwickeln. Dieser Impfstoff soll Ihr Immunsystem aktivieren und dahingehend trainieren, den Tumor zu erkennen und zu bekämpfen.
Die Grundlage dieser personalisierten Immuntherapie beruht auf der Erkenntnis, dass jeder Tumor individuelle Mutationen aufweist die Veränderungen in den Zellproteinen verursachen. Diese Proteine wiederum sind für das unkontrollierte Wachstum von Tumorzellen verantwortlich. Der Ansatz umfasst mehrere Schritte: Zunächst erfolgt eine umfassende genetische Analyse des Tumors sowie eine Gewebeprobe zur Referenz. Darauf aufbauend wird ein Therapieplan entwickelt. Die Herstellung des Impfstoffs dauert etwa 12 Wochen und der individuelle Peptidimpfstoff wird über ein Jahr hinweg in regelmäßigen Abständen verabreicht, abhängig von der Verträglichkeit und dem Ansprechen der Zellen.
Basierend auf bereits identifizierten tumorspezifischen Mutationen werden im ersten Schritt die veränderten Peptide ermittelt, die eine gezielte Immunantwort gegen die Tumorzellen auslösen sollen. Die Analyse in Schritt 1 dauert etwa ein bis zwei Wochen.
In Schritt 2 werden die personalisierten Peptide hergestellt und verabreicht.
Herstellung: Die vielversprechendsten 15-20 Peptide mit den identifizierten Mutationen aus Schritt 1 werden produziert. Dieser Prozess dauert etwa 14-16 Wochen, einschließlich Qualitätskontrolle.
Verabreichung: Die Peptide werden mit einem Hilfsstoff kombiniert, um die Immunreaktion zu verstärken und unter die Haut injiziert. Der Behandlungsplan sieht eine Induktionsphase mit 4 Impfungen in einer Woche vor, gefolgt von 10 weiteren Impfungen. Die Therapie kann basierend auf den Ergebnissen angepasst werden, wofür zusätzliche Blutproben entnommen werden.
Es ist wichtig zu betonen, dass ein personalisierter Peptidimpfstoff als experimenteller Therapieansatz betrachtet werden muss und seine Wirksamkeit nicht garantiert werden kann. Die ersten vier Impfungen in einer Woche sollen das Immunsystem darauf vorbereiten, Immunzellen zu entwickeln, die die Krebszellen angreifen. Eine Immunzelle pro Krebszelle wird im Idealfall benötigt. Daher muss die Anzahl der Krebszellen zu Beginn der Trainingsphase der Impfung so niedrig wie möglich sein.
Im August wird mit der Chemotherapie begonnen, und wenn sie erfolgreich ist, sollte die Krebszellenanzahl am Ende der Chemotherapie minimal sein, was mit dem Zeitpunkt der Impfstoffbereitstellung übereinstimmt.